Eigenes von Kerstin Heine
November 2021
Heute fühlte ich mich schlapp.
Trotzdem – oder gerade deshalb – habe ich mich in den feurig-lodernden Herbstwald geschleppt, um mich aufzutanken. An einer Stelle unter einer leuchtenden Buche und einer dunklen Fichte zog es meinen Blick nach oben. Der Kontrast der beiden Baumkronen vor dem von weissen Hochnebelschleiern durchzogenen Azur liess einen kleinen Text auftauchen.
Ich hatte mich bewusst für das Zuhause-Lassen des Handys entschieden. Also musste ich den Text im Kopf abspeichern und daheim im Garten ein „Näherungsfoto“ machen, um die Szene zu illustrieren:
Ich stehe im gold-grünen Dom
recke meine Nase in die Luft
bohre meinen Blick ins Blau
würziger Duft
Eichelhäher-Missklang
Zweifel und Schwere stellen mir Fragen
kleben mich in die Bewegungslosigkeit
ein tiefer Atemzug, ein Schulterzucken
setzen mich wieder in Gang
Gold, Grün und Blau begleiten mich
im Aussen und im Innen
düngen Zuversicht und Hoffnung
giessen Leichtigkeit in meinen Schritt
Ausser dem Gedicht brachte ich drei Ideen für neue Projekte und meine Kund*innen mit nach Hause. Tolle Ausbeute nach dem schlappen Start!
Wie hilfst du deiner Befindlichkeit auf die Sprünge?
© Kerstin Heine